Peering bezeichnet man den kostenneutralen Datenaustausch zwischen Netzbetreibern im Internet. Dazu schalten sich Netzbetreiber an sogenannten Peeringpunkten zusammen und tauschen Routen und Daten aus.

DE CIX Interconnection Plattform Patchpanel2 nweb
Bild: DE-CIX

Der erste Exchange an dem n@work teilgenommen hat war der INX-HH, der erste Austauschpunkt in Hamburg, der wenige Jahre später mit der Übernahme durch Cable & Wireless eingestellt wurde. Danach folgten im Jahr 2001 der INXS in München sowie der DE-CIX in Frankfurt, die von n@work mit 34 Mbit bzw 155 Mbit erschlossen wurden. Darüber hinaus gründete n@work 2002 den WORK-IX, einen kostenfreien Internet Exchange in Hamburg, der 2007 vom DE-CIX übernommen wurde. Peering war wichtig, weil es die eigenen Kosten im Netzbetrieb deutlich reduzieren konnte. Gleichzeitig versuchte man als aufstrebender Netzbetreiber, sein Verbreitungsgebiet zu erweitern und damit neue Kunden zu gewinnen.

Mit der Zeit änderte sich das, Upstream wurde immer günstiger und Peering bei immer größeren Bandbreiten eher teurer. Für n@work bedeutete dies 2015 den Rückzug von DE-CIX in Frankfurt, ein Schritt der die Entscheidung beschleunigt hat, dass DE-CIX seine verschiedenen Standorte miteinander vernetzt hat. Erst als das Distance-Peering von Hamburg nach Frankfurt möglich war, ist n@work wieder mit 10 Gbit an den DE-CIX in Frankfurt zurück gekehrt.

In einer Zeit, in der Peering keine finanziellen Vorteile mehr bietet, fragt man sich, warum viele regionale Provider dennoch weit entfernte Exchanges erschließen und damit Kosten in Kauf nehmen, die weit über den Upstream Kosten liegen. Völlig unverständlich wird dieses Verhalten, wenn aus Kostengründen auch noch winzige Bandbreiten angemietet werden, die die Qualität des eigenen Netzes letztlich verschlechtern und nicht verbessern. So gibt es deutsche Provider die peeren mit 200 Mbit am DE-CIX in New-York, oder mit 100 Mbit an entfernten ECIX Standorten. Überprüfen kann das jeder mit einem Blick in die Peeringdb, hier legen die Provider offen mit welchen Bandbreiten sie an welche Exchanges angeschlossen sind.

Wir haben uns entschlossen, derzeit neben den beiden Hamburger Austauschpunkten, als einzigen entfernten Exchange DE-CIX Frankfurt zu nutzen. Das hat mehrere Gründe: Frankfurt liegt tendenziell in der Mitte Deutschlands, deshalb ergeben sich hier für den nationalen Verkehr echte Vorteile in der Latenz. Darüber hinaus ist die Verbindung über das Distance Peering mit einem Round Trip Delay von etwas mehr als 6 ms wirklich schnell und damit kürzer als bei den meisten Carriern, die mit eigener Technik in Frankfurt vertreten sind. Darüber hinaus ist der DE-CIX in Frankfurt der größte Austauschpunkt der Welt.

Damit verfügt n@work aktuell über eine Peering Kapazität von 30 Gbps. Wir priorisieren dabei den DE-CIX Hamburg, danach den ECIX und nur was wir in Hamburg nicht austauschen können geht nach Frankfurt.